Das Fieber der Digitalisierung geht um. Aber was bedeutet Digitalisierung eigentlich für Unternehmen?
Deutschland ist im Digitalisierungsfieber. Es wird fleißig über Transformation und Disruption gesprochen, von radikaler Veränderung ist jedoch nur wenig zu spüren. So ist auf das WLAN im ICE nach wie vor wenig Verlass. Und während das Zeitalter der Industrie 4.0 gerade erst verkündet wird, befürchten bereits jetzt viele Menschen in Deutschland, beruflich abgehängt zu werden.
Wenn jeder etwas anderes unter Digitalisierung versteht
Die Wurzel allen Übels ist: Jeder versteht unter Digitalisierung etwas anderes. Das führt zu Missverständnissen. Die Menschen reden aneinander vorbei, keiner traut sich nachzufragen, keiner will old fashioned sein. Projekte werden unter dem Deckmantel eines Allheilmittels sinn- und ziellos gestartet und wohl allzu oft nie beendet.
Gurus und selbsternannte Experten
Die Trendsetter, selbsternannte Gurus und Digitalexperten beherrschen die Medien und machen alle anderen glauben, nur sie hätten Ahnung. Die Dauerbotschaften heißen: Deutschland verpasst den Digitaltrend, nur Deutschland hat enormen Nachholbedarf und so weiter. Wir werden damit automatisch zu Getriebenen, ohne die Möglichkeit, selbst gestalten zu können. Mehr noch, Vordenker wie Unternehmenslenker lassen ihre eigenen Leute wie Dummbatzen dastehen.
Ohne Mitarbeiter geht gar nichts
Für den digitalen Fortschritt brauchen die Unternehmen tatsächlich und flächendeckend das Wissen in den Mitarbeiterköpfen. Die Mitarbeiter sind es, die mit Ihren Ideen digitale Innovationen überhaupt erst schaffen und zum Einsatz bringen können.
Sind diese Köpfe durch Skepsis und Zukunftsängste blockiert, können sie kaum noch Wandel initiieren – und erst recht nicht über Nacht. So wird sich keine Digitalisierungskultur bilden. Wir stecken im Teufelskreis: Digitalisierung hemmt damit genau jene Kräfte, die notwendig sind, um die Digitalisierung voranzutreiben. Nur – wie kann man diesem Teufelskreis entkommen?
Wenn Manager mal endlich konkret würden
Geht es um den Ausbau eines Glasfaserkabelnetzwerks oder um ein neues IT-Geschäftsmodell? Führen wir nur neue Software ein oder werfen wir alle eingeübten Prozesse über Bord? Das alles hat zwar auch mit Digitalisierung zu tun, wirkt sich aber ganz unterschiedlich aus. Erst wenn jeder konkret sagt, was er jeweils unter Digitalisierung versteht, endet die Ungewissheit, die die anderen in die Defensive treibt.
Dazu gehört auch, dass Digitalisierung nicht immer mit radikalen Veränderungen einhergeht. Selbst wenn unser nächster Kühlschrank vielleicht automatisch dafür sorgt, dass immer genügend Milch vorhanden ist, werden wir trotzdem noch einkaufen gehen. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen gehört in den Mittelpunkt aller Überlegungen rund um die Digitalisierung. Auch wenn uns Gurus und selbsternannte Experten weismachen wollen, dass wir alle um das goldene Kalb der Digitalisierung herumzutanzen hätten.
Unser Verständnis von Digitalisierung bezieht sich auf die Veränderung von Geschäftsprozessen, das Umsetzen neuer Geschäftsideen und letztlich auf einen Kulturwandel. Denn mit der Digitalisierung zieht ein neuer Geist ein: Grenzen werden abgebaut, Teamwissen ist King und hierarchisches Denken gehört endlich der Vergangenheit an. Also nutzen Sie diese Chance auch in Ihrem Unternehmen!